Jun
20
2011

Tropische Zwergseerosen (Teil 8)

Das Fundgebiet der Zwergseerosen in Ruanda:

 

Bevor ich von den einzelnen Seerosen berichte möchte ich erst das Resultat meiner Recherche vorstellen. Es war nicht einfach das genaue Fundgebiet der Nymphaea thermarum und der weiteren Zwerge mit Google-Earth zu finden, aber der entscheidene Hinweis fand ich im Expeditionsbericht von Herrn Prof. Dr. Eberhard Fischer:

 

"Taxonomic results of the BRYOTROP-Expedition to Zaire and Rwanda - den Bericht lesen .. PDF-Datei wird geöffnen" (1,24 MB)

 

Hier ist auf der Seite 23 folgender Text zu lesen:
"117, Rwanda, Pref. de Cyangugu, hot springs 9 km NE of Bugarama near Nyakabuye Cement Factory, 1150 m, 19.08.1991 Surroundings of spring (38°C temp.) Nymphaea thermarum, Cyperus spec. A, Cyperus spec. B, Phragmites mauritianus, Crassocephalum spec., Hydroctyle sibthorpioides, Nitella spec., Pluchea ovalis, Asystasia gangetica, Berula erecta"

Übersetzung: 117, Ruanda, Verwaltungsbezirk Cyangugu, heiße Quellen 9 km NordOst von Bugarama in der Nähe von der Nyakabuye-Zementfabrik (Anmerkung: hier ist der Steinbruch gemeint), in 1150 Meter, am 19.08.1991 in der Umgebung der Quellen (38°C Temperatur)  Nymphaea thermarum, Cyperus sec. A, ....... und es folgen die weiteren dort gefunden Pflanzen ...

 

und damit war es möglich diese Stelle mit Google-Earth zu finden, aber diese Bilder sind natürlich nicht aktuell, sie stammen aus dem Jahre 2006 und da war das Biotop im Fundgebiet noch in Ordnung (siehe Bildergallerie).

 

 

Aber zu dieser Zeit hatte die Zementfabrik CIWERA aus Bugarama bereits ihr  Projekt  zur Erweiterung des Steinbruches (Abbaugebiet) fertig geplant :

CIMERWA Cement Project in Muganza, Rusizi District, Western Province RWANDA .. PDF-Datei wird geöffnen (379 KB)

 

unter 2.1. im 2. Absatz steht:

"Das neue Tonbergwerksgebiet wird im Muganza Sektor liegen; ungefähr 2 km vom Werk und dem Kalkstein und Sandstein-Bergwerksgebiete werden im Nyakabuye Sektor an ungefähr 3 km von der Pflanzenseite gelegen..."

Dieses Projekt wurde in den folgenden Jahren umgesetzt und dabei wahrscheinlich der Bachlauf verlegt und den Seerosen der Lebensraum genommen. Doch man kannte auch die Einwirkung auf die Thermalquellen und den Eingriff in die Natur, denn im Abschnitt HYDROLOGY steht folgendes:
"Thermalwasserquellen von Mashyuza entspringen am Fusse des Sandsteinkammes. Die Quellen werden von der einheimischen Bevölkerung zu baden verwendet. Es muss Vorsorgemaßnahmen getroffen werden, dass während des Sprengens und des Bergbaubetriebes, nicht  irgendwelche Felsblocks oder Felsen in die Thermalquelle  fallen."
 und im Abschnitt FLORA kann man folgendes lesen:
"Insgesamt 149 Arten sind im Studiengebiet registriert worden. Die meisten dieser Arten sind einheimisch, während viele andere exotisch oder naturalisiert sind. Insgesamt 13 medizinische Werke wurden registriert. Die gezählten (erfassten) Pflanzenarten schließen 10 bedrohte Arten ein."

 

Hier waren unsere kleinen Seerosen dabei!

 

Aber im nächsten Teil möchte ich von den 3 anderen Seerosen (die kleine Blaue und die zwei anderen Schönheiten) berichten, die im Bachlauf und im angrenzenden Sumpfgebiet gefunden wurden.

Henner


 

 

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Der Autor

Henner Breukel Hallo mein Name ist Henner Breukel, ich bin der Autor dieses Blogs und der Seiten 
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